Beschreibung
Für Bernhard Biller, Vertreter der Boomer-Generation und als ehemaliger Versicherungs-Sachbearbeiter »Tier« seit Kurzem im Ruhestand, wandelt sich sein in Routine erstarrtes Dasein total, als an einem Dienstag im April um zehn Uhr fünfundzwanzig die Sache mit den Socken passiert.
Denn durch die Begegnung mit einer Unbekannten vor dem Kühlregal des heimischen Supermarktes beginnt für ihn eine Odyssee, in deren Verlauf er auf eine Reihe unterschiedlichster Menschen stößt – wodurch das bislang streng getaktete Leben des eingeschworenen »Muss ja«-Philosophen mehr und mehr aus den Fugen gerät …
Kundin –
„Bernhard Biller dachte eigentlich, daß er sein Leben im Griff hat. Mit seiner Ehefrau Hildegard ist er seit über 30 Jahren verheiratet und lebt in einer Reihenhaussiedlung. Jeden Samstagabend spielen sie mit ihren Nachbarn Edith und Heiner Romme. Doch jetzt ist Bernhard im Ruhestand! Da stellt eine Begegnung am Kühlregal im Supermarkt sein Leben auf den Kopf. Eine fremde Frau spricht ihn einfach an und bringt durch kritische Fragen seine alten Gewohnheiten ins Wanken. Sie lädt ihn zu sich ein. Durch Hanne sieht Bernhard die Welt mit anderen Augen. Doch dies ist erst der Anfang. Plötzlich ist er bereit, neue Bekanntschaften zu schließen. Er trifft im Stadtpark auf eine Gruppe Jugendliche, bei denen er sich pudelwohl fühlt. Kurz gesagt: In Bernhard geht eine Veränderung vor, die seiner Hildegard nicht verborgen bleibt!
Wer Ute Haese durch ihre launigen Küstenkrimis kennen und schätzen gelernt hat, wird sich verwundert die Augen reiben. Ihr neuer Roman „Muss ja oder Quo vadis, Boomer?“ Ist ganz anders. Sie beschreibt darin den Alltag eines ganz normalen Ehepaares, das schon über 30 Jahre verheiratet ist. Für diesen Roman muß sie ihre Mitmenschen interessiert beobachtet und ihnen ganz genau zugehört haben. Daraus hat sie eine Geschichte entwickelt, die ihresgleichen sucht. Ich lache eigentlich sehr selten beim Lesen, aber hier konnte ich ein paar Mal nicht an mich halten. Die Situationskomik ist einfach herrlich. In manchen Dingen hält Ute Haese ihren Lesern gnadenlos den Spiegel vor. Die Figuren in der Geschichte sind so wunderbar normal, daß man sie sofort mit Personen aus seinem Umfeld in Verbindung bringen kann.
Dieses Buch macht riesigen Spaß. Von der „neuen“ Ute Haese kann ich gar nicht genug bekommen!“
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Kunde –
Wenn der Alltag kippt und Klischees ins Wanken geraten: ein Generationsporträt mit Witz.
Mit ihrem neuen Roman wagt sich Ute Haese auf ungewohntes Terrain: Keine Leiche, kein Ermittlerteam – sondern ein satirischer Blick auf die Boomer-Generation. Und ja, ich gebe es zu: Als Mitglied eben jener Generation habe ich mich beim Lesen das ein oder andere Mal ertappt gefühlt. Nicht immer wohlwollend.
Im Mittelpunkt steht Bernhard Biller, langjähriger Mitarbeiter einer Versicherung und frisch im Ruhestand. Ein Mann mit Gewohnheiten, Routinen – und einer ordentlichen Portion innerem Widerstand gegen den „modernen Kram“. Seine Gedanken schweifen immer wieder zurück in den
Büroalltag, zu Kolleg*innen und deren liebenswerten – oder nervigen – Marotten. Bis ihn eine
spontane Begegnung im Supermarkt völlig aus dem Takt bringt.
Doch es ist nicht nur Bernhard, der sich verändert. Gemeinsam mit seiner Frau blickt er auf über drei Jahrzehnte Ehe zurück – ein gemeinsames Leben, das nun, da sich die äußeren Koordinaten verschieben, auf neue Weise hinterfragt wird. Auch in ihrer Beziehung beginnt eine leise, manchmal schmerzhafte Entwicklung, die zwischen Irritation, Neugier und Annäherung pendelt.
Alte Gewohnheiten werden brüchig, neue Gedanken tauchen auf – nicht nur bei ihm, sondern auch bei ihr. Und auch das Verhältnis zu einem befreundeten Ehepaar bleibt von dieser inneren Bewegung nicht unberührt.
Was folgt, ist eine amüsante, manchmal skurrile Reise der Selbsterkenntnis mit Hindernissen. Ute Haese schreibt mit feiner Ironie und klarem Gespür für Alltagssprache. Die Klischees – und davon gibt es reichlich – verteilt sie treffsicher auf ihre Figuren. Dabei ist vieles überspitzt, aber nie bösartig.
Zwei junge Protagonist*innen, etwa Anfang zwanzig, stehen exemplarisch für die Generation nach den Boomern. Sie kommen aus gut situierten Elternhäusern, haben solide Schulabschlüsse – und doch macht ihnen die Zukunft Angst. Mit gefärbten Haaren, Nasenpiercing und gelegentlichem Jointrauchen im Park versuchen sie, sich von dem abzugrenzen, was ihnen bevorsteht. Keine Karikaturen, sondern verletzliche Figuren auf der Suche nach Sinn.
Ergänzt wird das Figurenensemble durch einen Geflüchteten, der mit Eigeninitiative, guten Deutschkenntnissen und Perspektive einen Kontrapunkt setzt. Auch das gehört zum Gesellschaftsbild, das Haese in vielen kleinen Episoden skizziert.
Besonders gelungen finde ich die Entwicklung des Protagonisten. In einer Mail schrieb mir die Autorin dazu:
„Der Protagonist mausert sich also – flapsig formuliert – durch die Begegnung mit
unterschiedlichen Menschen und die Meisterung ungewöhnlicher Situationen von einem ‚Muss ja‘- zu einem ‚Geht doch‘-Typen.“
Das trifft es ziemlich gut. Der Roman lebt von diesen Begegnungen und kleinen Absurditäten, durch die Bernhard sich langsam aus seiner selbstgebauten Komfortzone befreit. Und darunter liegt stets die große Frage: Was nun? – eine Frage, die viele Menschen mit Eintritt in den Ruhestand umtreibt.
Ute Haese lebt in Norddeutschland, „direkt hinterm Deich“, wie sie schreibt. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Küstenkrimis. Muss ja oder Quo vadis, Boomer? ist ihr erster Roman ohne Krimihandlung. Und es ist auch ein kleines Verlagsabenteuer: Erschienen bei Bärenklau Exklusiv, einem auf E-Books spezialisierten Imprint, das mittlerweile auch Printausgaben produziert – wenn’s passt.
Fazit: Wer Lust auf eine unterhaltsame Generationen-Satire mit Tiefgang hat – ob Boomer oder nicht – findet hier eine kluge, humorvolle Geschichte über die kleinen und großen Fragen des Lebens. Besonders für alle, die wissen wollen, wie es sich anfühlt, wenn nach dem letzten Arbeitstag alles anders ist – und das Leben trotzdem weitergeht.
Ute Haese: Muss ja oder Quo vadis, Boomer?
Bärenklau Exklusiv 2025, 401 Seiten, Taschenbuch und eBook
[litblogkoeb]
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Bücherfreundin –
Verfolgt man den Alltag des Protagonisten Bernhard Biller – einst Versicherungssachbearbeiter und ziemlich spießig – , so erstaunt es, dass es nur einer Verwechslung seiner Socken bedarf, um sich in neue Abenteuer im Ruhestand zu begeben. Dieser Roman wurde mit viel Humor geschrieben. Der Zeitgeist der Boomer-Generation wird lebhaft wiedergegeben. Rückblicke auf die Medienwelt der 60-iger/70-iger Jahre des vorigen Jahrhunderts weckt bei den Lesern und Leserinnen dieser Generation eigene nostalgische Erinnerungen. Der Autorin ist es nicht nur gelungen, einen humorvollen Roman zu schreiben, der uns eine kurze Pause vom Weltgeschehen bietet, sondern er zeigt auch auf, dass man als älterer Mensch ganz neue Erfahrungen im Leben sammeln kann. Man muss sich nur darauf einlassen. Schon ist der Alltag wieder spannend, bietet ein bisher nicht gekanntes oder gar vergessenes Lebensgefühl.
Meine Empfehlung: Suchen Sie sich ein gemütliches warmes Plätzchen und klappen Sie dieses tolle Buch auf. Machen Sie sich gemeinsam mit Bernhard Biller und seiner Angetrauten Hildegard auf den Weg.
Unvergessene Lesestunden!
„Bücherfreundin“
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Buchleserin | Der Buchblog –
»Muss ja oder Quo vadis, Boomer?«
Eine feinsinnige Gesellschaftssatire von Ute Haese
In ihrem Roman widmet sich Ute Haese mit viel Gespür der Betrachtung eines oft unterschätzten, aber tiefgreifenden Lebensabschnitts: dem Abschied vom Berufsleben und dem Eintritt in den Ruhestand. Was viele als lang ersehnten Freiheitsgewinn feiern, entpuppt sich schnell als Phase voller unerwarteter Herausforderungen und Überraschungen. Als Paar lernt man sich neu kennen,
und plötzlich treten Lebensaspekte in den Vordergrund, denen man zuvor kaum Beachtung geschenkt hat.
Mit feinem Humor und scharfer Beobachtungsgabe beleuchtet Haese das Älterwerden aus verschiedenen Perspektiven – und stellt ihm klug die Fragen und Haltungen der jüngeren Generation gegenüber. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, auch gesellschaftskritische Töne anzuschlagen: etwa in Bezug auf generationsübergreifende Vorurteile oder die verbreitete Angst vor dem „Fremden“.
Bernhards Entwicklung ist nicht rasant, aber glaubwürdig – und gerade das macht den Roman so menschlich. Zwischen skurrilen Momenten, kleinen Dialogperlen und großen Lebensfragen findet man viel Stoff zum Schmunzeln und Nachdenken. Und auch wer sich selbst noch weit vom Ruhestand entfernt sieht, kann sich vielleicht in so mancher Szene wiedererkennen.
Beim Lesen wird man von einer feingeschliffenen Sprachmelodie getragen, die unterhaltsam durch die Seiten führt.
Die Figuren sind lebensnah gezeichnet – auch wenn sie mitunter ein wenig klischeehaft wirken mögen. Doch gerade darin liegt ein Teil des Charmes: Das Ehepaar Biller und sein Umfeld könnten ebenso gut in der eigenen Nachbarschaft leben.
Mein Resümee
»Muss ja oder Quo vadis, Boomer?« von Ute Haese ist ein klug beobachteter und fein erzählter Roman. Ihr gelingt es, ein literarisch eher selten betrachtetes Thema auf unterhaltsame und zugleich nachdenkliche Weise aufzufächern – und dabei Leser*innen abzuholen, die sich selbst (noch) nicht in der Lebensphase ihres Protagonisten wiederfinden.
Ein Roman, der zum Schmunzeln, Nachdenken und Weitererzählen einlädt. Dafür gibt es von mir sehr gute 4 von 5 Sternen.
Und ja – auch zwei verschiedene Socken können wunderbar zusammenpassen.
Buchleserin | Der Buchblog
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